Start Der Film Die Stadt Die Autorin Hintergrund Termine Presse
Hier die DVD bestellen

Wem gehört die Stadt – Bürger in Bewegung

Die Stadt

Die Stadt

Heliosturm

Heliosturm

Ein Leuchtturm mitten in der Stadt: Der Heliosturm, bis heute zentraler Blickfang im Kölner Stadtteil Ehrenfeld, wurde im 19. Jahrhundert als „leuchtendes Wahrzeichen“ der Helios AG für elektrisches Licht und Telegraphenanlagenbau gebaut. Zwar hatte der Turm mit seinem beleuchteten gläsernen Aufbau keinerlei reale Funktion, doch er stand repräsentativ für die unzähligen Leuchttürme entlang der deutschen Küste, die vom Kölner Helioswerk mit Elektrizität versorgt wurden. Seit der Gründung 1882 gehörte „der Helios“ europaweit zu den innovationsfreudigsten Unternehmen seiner Art und hatte maßgeblichen Einfluss auf die Elektrifizierung der öffentlichen Beleuchtung und der Verkehrstechnik. Um die Jahrhundertwende geriet die Firma jedoch durch wachsende Konkurrenz, eine Wirtschaftskrise und juristische Auseinandersetzungen zunehmend unter Druck, bis sie 1905 Insolvenz anmelden und die Produktion einstellen musste. 

Auf dem knapp vier Hektar großen Heliosgelände sind heute Kleingewerbe, Einzelhandel, Werkstätten und Handwerksbetriebe angesiedelt  – darunter der Atelierkomplex Design Quartier Ehrenfeld und die Proberäume des Orchesters Concerto Köln, das italienische Feinkostgeschäft Parma Delikatessen und der Club Underground mit Kneipe und Biergarten. Ein Großteil dieser Einrichtungen ist vom Abriss bedroht.

Helioshaus

Helioshaus SW

Das Verwaltungsgebäude Helioshaus bildet zusammen mit dem Heliosturm und den alten Produktions- und Lagerhallen der Helios AG eines der besterhaltenen Industriedenkmäler Kölns. Es steht symbolisch für die wechselvolle Geschichte des gesamten Stadtteils, der lange als vernachlässigtes Kleinod galt und in den letzten Jahren sein Potenzial als innovative Brutstätte neu zu entfalten beginnt. Dank seiner bunten Bevölkerungsmischung, der großstädtischen kreativen Szene und der vielen altindustriellen Flächen erfreut sich Ehrenfeld wachsender Beliebtheit – als Investitionsraum ebenso wie als Wohngegend.

Werkstätten

Andrea Rauber, Schreinerin
Wenn der Eigentümer das hier wegreißen will, dann kann ich dagegen nichts machen. Ich bin alleine, ich hab keine Lobby, ich hab kein Geld... ich sag mal, ich stehe vor dem existenziellen Nichts.
Andrea Rauber, Schreinerin und Anwohnerin auf dem Heliosgelände

Design Quartier

DQE
Wenn sich eine Bürgerbewegung bildet, dann ist eben die Politik auch der richtige Ansprechpartner für diese Bürger, weil die Politik merkt auf, wenn viele Menschen gegen was sind und fühlt sich aufgerufen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Es reicht aber nicht, einfach zu sagen, wir sind gegen, gegen, gegen! Wir wollen jetzt positiv argumentieren, was könnte man denn anstelle dessen sich Besseres denken? Almut Skriver, Architektin und Mitglied der Bürgerinitiative Helios

Club

Underground
Teilweise muss man dann in Städte wie nach Wien fliegen, um überhaupt mal so ein Lokal zu finden wie hier. Das ist für mich genauso wichtig wie eine Oper oder ein gutes Museum.
Stammgast im Underground

Das „Underground“ ist ein überregional bekannter Club und Veranstaltungsort mit Kneipe, Biergarten und zwei Konzertsälen auf dem früheren Fabrikgelände der Helioswerke. Der Club gilt als Klassiker der Independent-Szene. Neben regelmäßigen Partys finden Heavy Metal-, Rock- und Punk-Konzerte mit bis zu 400 Zuschauern statt.

Brachfläche

Deine Freunde
Das ist keine Utopie – das ist möglich. Es werden überall Parks installiert und renoviert und saniert und gepflanzt, warum nicht auch mal hier?
Aktivist der Wählergruppe DEINE FREUNDE

Bezirksrathaus

Josef Wirges, Bezirksbürgermeister Ehrenfeld
Wenn da so ein Einkaufscenter mit 30.000 oder 20.000 qm errichtet werden soll, hat das sehr starke Auswirkungen auf den Bezirk, sogar darüber hinaus. Das ist das Herzstück des Stadtbezirks Ehrenfeld. Da möchte ich schon, dass die Menschen, die hier leben, mitreden können. Das ist doch im Grunde genommen Politik: Menschen zusammenzuführen im Veedel und gemeinsam unser Veedel schöner und besser zu gestalten.
Josef Wirges, Bezirksbürgermeister Ehrenfeld

Wohnhaus

Hans-Werner Möllmann, Sprecher der BI
Der normale Prozess ist immer, dass ich aus dem Fenster gucke, irgendetwas wird gebaut und ich ärgere mich da drüber, und irgendwelche Leute machen was ohne mich. Und mir bleibt dann halt nur das Ärgern über… oder das Unverständnis darüber, weil solche Sachen nicht transparent sind, weil man immer das Gefühl hat, das Geld und die Macht gewinnen und die basteln sich da irgendwas hin. Und in dem Zusammenhang fände ich‘s auch schön, wenn das wirklich nicht der ausschlaggebende Faktor für so eine Bebauung des Heliosgeländes wäre: Geld und Macht.
Hans-Werner Möllmann, Sprecher der Bürgerinitiative Helios

Imbiss

Ehepaar Guenes
Auf dieser Straße ist ja jeder Besitzer anders, jeder zahlt eine andere Miete. Das ist nicht so eine Struktur, wo die ganze Straße so und so viel Miete zahlt. Aber bei einem Einkaufszentrum gibt es nur einen Besitzer, und der kann alleine bestimmen, wie hoch die Mieten sind. Das ist fast wie ein Monopol. Das ist nicht gut.
Erol und Özgül Günes, Betreiber eines Holzkohlegrills auf der Venloer Strasse

Bauunternehmen

Paul Bauwens Adenauer
Das muss finanzierbar sein. Es kann kein Wolkenkuckucksheim sein. Und wir können auf dem Heliosgelände – so groß es auch ist – nicht alle Probleme Ehrenfelds lösen. Das ist auch klar. Das heißt, das Ding hat auch Grenzen.
Paul Bauwens-Adenauer, Bauherr auf dem Heliosgelände

Stadtplanungsamt

Stadtplanungsamt
Konflikte lassen sich nie ausschließen. Aber ich muss den Versuch unternehmen, die Veränderungen zu erklären und diese Veränderungen auch transparent zu machen. Und das ist der Wert von Bürgerbeteiligung.
Andreas von Wolff, ehem. stellvertretender Leiter des Stadtplanungsamts
Es ist grundsätzlich ja die Frage des Dialogs. Und das wird natürlich auch in einem solchen Bürgerverfahren geübt. Es muss dann, wenn man die unterschiedlichen Aspekte und Ziele hat, abgewogen werden, welches das Höherrangige ist.
Anne-Luise Müller, Leiterin des Stadtplanungsamts
Downloads Kontakt Impressum & Datzenschutz